Galicien, einst am Ende der Welt, letzte Station vor den unendlichen Weiten des Atlantiks. Die Weißweine der üppig grünen Landschaft waren kaum über die Grenzen Region hinaus bekannt. Doch dies ist lange vorbei. Denn aus Galicien stammen die besten Weißweine Spaniens. Spätestens seit 1991 als der angesehene "Club de Vinos Gourmets" die besten jungen spanischen Weißweine suchte und die ersten vier Plätze an Weine aus Rias Baixas gingen, ist die Region aus dem Dornröschenschlaf erwacht.
Die D.O. Rias Baixas ist benannt nach ihren Rias, den tief ins Land ziehenden Fjorden der Atlantikküste und befindet sich an der Nord-Westküste Spaniens. Rias Biaxas wird in fünf Subzonen unterteilt, angefangen mit der nördlichsten Valle do Salnés um Cambados bis runter an die Grenze zu Portugal, nach O Rosal. Bedingt durch die atlantischen Winde fällt in der D.O. Rias Baixas jährlich durchschnittlich 1.000 - 1.300 mm Regen. Wegen der großen Niederschlagsmenge baut man den Wein nur auf gut durchlässigen Böden an, die gut drainiert und steinig sind, meist Granit oder weißer Schiefer, hin und wieder auch sandigen Böden.
Galicien ist geprägt von (winzig) kleinen Parzellen, große Anlagen gibt es praktisch nicht und die Lagen liegen zum Teil verstreut. Es war und ist auch heute noch vielfach so, dass jede Familie ihren eigenen Hauswein produziert. Die dominierende Traube ist Spaniens edelste Weißweinrebe Albariño. Diese Sorte existiert nur in Galicien und in einigen Teilen Nordportugals, wo sie Alvarinho heißt bzw. mittlerweile gibt es auch in anderen Weinregionen, z.B. auch in Deutschland, Versuche, diese Rebsorte anzubauen. Die besten Ergebnisse erzielt sie aber eben in Galizien und Nordportugal.